Paddock Trail von oben

Das Paddock-Trail-Konzept findet immer mehr Anhänger und wir haben in den 4 Jahren, in denen wir auf unserem Hof sind, einen großartigen Laufpark gebaut. Derzeit wandern sieben von der Veranlagung her moppige Pferde den ganzen Tag umher und ich bin froh, daß ich über das Clickern einen sauberen Rückruf trainiert habe, denn die Wege sind echt weit.

Reiten mit dem Clicker

Als ich heute morgen mit Jule (21 Jahre alt) im Gelände war, schaute ich auf mein Pferd und mir wurde schlagartig klar, was ich manchmal beim Reiten vermisse: Ich sehe das Gesicht meines Pferdes nicht, ich kann seine Augen nicht sehen. Für mich ist die Mimik eines Pferdes ein wichtiger Kommunikationskanal, der „von oben“ nicht funktioniert. Umso wichtiger ist es, beim Reiten zu fühlen und das Gefühlte als Information richtig umzusetzen. Nur dann kann ich die richtigen Entscheidungen bezüglich meiner Hilfengebung treffen und meinem Partner mitteilen, was ich gerne von ihm hätte.

Traditionell über negative Verstärkung, also Druck und Nachlassen des Drucks erarbeitet, sind die Verhalten unter dem Reiter meist nicht so freudvoll wie Verhalten, welche über positive Verstärkung trainiert werden. Aus diesem Grund reiten einige Clickerer so wenig. Damit Reitpferde uns besser verstehen können, haben Katja und ich das Seminar „Reiten mit dem Clicker“ entwickelt. Reiten ist im Prinzip das Trainieren von bestimmten Muskelaktivitäten, sprich Bewegungen mit Signalkontrolle durch taktile Reize. Der Druck/die Berührung des Schenkels bedeutet an jener Stelle des Bauches dies und an dieser das und wenn gleichzeitig das Gebiss in der Maulspalte so oder so liegt, wiederum etwas anderes. Es sind also einzelne Signale, die das Pferd gut verstehen können muss, damit Reiten fein und leicht ist und auch dem Pferd Spaß macht. Wie diese Signale sinnvoll aufgebaut werden und das Zusammenspiel der Hilfen ein logisch verständliches Konzept für Pferd und Mensch wird, erfahrt ihr am 9. und 10. August 2014 auf Hof Steigerwald.

Pferd Jule

Turnmatte und Treckerprofil

Wer hat sich in der Turnstunde nicht gerne auf die großen, blauen Matten geworfen? Und anstatt zu tragen, sie senkrecht gestellt und sich dann beim Fallen raufgehechtet…Naja, wir haben hier jetzt *mindestens* genauso viel Spaß wie damals als Schüler. Katja Bogen und Martin Rühl von der VFD Syke habe ich die Bereicherung meines Turnangebotes zu verdanken. Die kleinen blauen sind die perfekten Einsteiger-Matten (nach der ganz flachen) und die große ist für Mensch, Pferd und Hund einfach prima.

Wer sich traut, seine Stichsäge zu quälen, sägt die Flanken eines großen Treckerreifens ab und das verbleibende Profil einmal durch. Am besten mit Mundschutz, das stinkt schon nicht so nett…Fertig ist eine Fühl- und Taststrecke für Pferde. Fast zum Nulltarif. Je neuer der Reifen, desto größer die motorische Herausforderung, weil das Profil noch hoch ist.

Treckerprofil für Horse Agility

Clickertraining und Gesundheit

Amadeus und Freya auf zwei Wippen

Die Beziehung zum Partner Pferd steht heutzutage immer mehr im Vordergrund und wir Reiter und Pferdebesitzer haben immer mehr Wissen und Bestreben, die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Pferde zu verbessern.

Auch im Umgang hat sich viel getan. Es gibt eine Form der Pferdeausbildung, die auf wissenschaftlich erforschten Grundlagen basiert. Man weiß inzwischen, dass Stress die Lernleistung negativ beeinflusst- erinnern wir uns doch nur einmal an die schlüsselwerfenden oder herumbrüllenden Lehrer: Waren das die Lieblingsfächer?

Beim Training über positive Verstärkung, dem sogenannten Clickertraining, wird jede Lektion für das Pferd zur Lieblingsübung, weil man über eine sehr präzise Kommunikation sehr viel besser vom Pferd verstanden wird und ihm das Lernen dadurch leichter fällt. Pferde wollen mit uns arbeiten, und das noch viel mehr, wenn es sich für sie lohnt, sprich, ein primärer Verstärker wie z.B. Futter das gezeigte Verhalten bestärkt. Zum Einsatz kommt das Clickertraining in allen Bereichen des Pferdealltags: Umgang, Schmied, Bodenarbeit, Tierarztbesuch „Medical Training“, Reiten, Longieren, Zirkuslektionen…

Meine Spezialität ist gymnastisches Geräteturnen. Was das ist? Die Idee kommt aus dem Humanbereich: Die Menschen, die regelmäßig Yoga, Pilates oder ähnliche Übungen machen, sind beweglicher und geschmeidiger. Genau das, was auch für die Gesundheit eines Pferdes mit seinem oft strapazierten Bewegungsapparat wichtig ist.

Verkleinert man die Unterstützungsfläche und schafft Instabilität, muss die gesamte Rumpfmuskulatur über kleine, feine Anspannungen Ausgleich schaffen. Hinzu kommt, das nicht- gewohnheitsgemäße Bewegungen eine bessere „Verdrahtung“ der Nerven bewirken und so das Körpergefühl massiv verbessert wird. Ich erreiche das über verschiedene selbst entwickelte Geräte und Übungen, die zur Krönung in Freiarbeit als Horse-Agility absolviert werden.