Click Ruprecht

Click Ruprecht

Vor nicht allzulanger Zeit war es selbstverständlich, auch- oder erst zu Recht?- zum Fest der Liebe zu strafen. Ich glaube fest daran, dass sich diese Geisteshaltung in allen Bereichen ändern wird und wir in diesem Jahrhundert andere Strategien des Miteinanders entwickeln. Und ich hatte einen Höllenspaß daran, das Gedicht von Theodor Storm, dem ich als geborene Schleswig-Holsteinerin sehr verbunden bin, umzuschreiben. Ich hoffe, Ihr habt Freude beim Lesen!

Von drauss’ vom Walde komm ich her;
Ich muss euch sagen, es clickert hier sehr!
Allüberall auf den Tannenspitzen
Sah ich schlaue Hühner sitzen;
Und droben aus dem Himmelstor
Sah mit grossen Augen B.F. Skinner hervor.
Und wie ich so strolcht’ durch den finstern Tann,
Da rief er mich mit lauter Stimme an:

„Click Ruprecht“, rief er, „alter Gesell,
Hebe die Beine und spute dich schnell!
Die Kerzen fangen zu brennen an,
Das Wissenstor ist aufgetan,
Mensch und Tier sollen nun
im Training stets richtig tun;
Und morgen flieg’ ich hinab zur Erden,
Denn es soll positiv verstärkt wohl werden!

Ich sprach: „O lieber Herr Skinner,
Deine Hilfe brauchts noch immer;
Ich will nur noch in diese Stadt,
Wo’s viele, viele Pferde hat.“ –

„Hast denn den Clicker auch bei dir?“

Ich sprach: „Der Clicker, der ist hier:
Denn Apfel, Möhre, Haferkern
Fressen alle Pferde gern.“ –

„Hast denn die Rute auch bei dir?“

Ich sprach: „Bei der Rute, das ist immer:
Erfüllt sie ihren Zweck,
Die Beziehung ist im Dreck.“

Skinner sprach: „So ist es recht;
So geh mit Gott, mein treuer Knecht!“

Von drauss’ vom Walde komm ich her;
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
Nun sprecht, wie ich’s hier innen find’!
Wie trainiert ihr euer Pferd geschwind?“

(Nina Steigerwald frei nach Theodor Storm)