Über den Mut

Das ist aber ganz schön mutig.“ „Ich bewundere euren Mut!

Solche Sätze höre und lese ich oft. Einerseits freut mich positives Feedback auf unsere Auswanderung oder besser auf unseren Entschluss und die erfolgte Umsetzung desselben, andererseits macht es mich auch nachdenklich.

Ich habe einmal in einem Interview mit dem Hirnforscher Gerald Hüther eine etwas andere Sicht auf den Mut an sich bzw. auf mutige Taten kennengelernt. Sie deckt sich sehr mit meiner Wahrnehmung. Laut Hüther braucht ein Mensch Mut nur für Taten, die er eigentlich nicht tun will. Ich habe mich stets als nicht besonders mutig empfunden. Schon 1991 nicht, als ich einen Monat nach meinem Abitur alleine mit zwei Pferden und zwei Hunden von Norddeutschland nach Südfrankreich ritt. Es war in seelischer Hinsicht kein Spaziergang für mich. Tag für Tag die Schritte der Pferde in Richtung Süden lenken, nie wissen, was uns bei Sonnenuntergang vom Schicksal für Begegnungen zugedacht waren. Hin zu einem fernen und gänzlich unbekannten Ziel. Ich wusste nur, dass ich es tun muss. Tue.

Und genauso verhält es sich 2019, als ich bei meinem ersten Besuch auf Matou spürte, „dass es das ist.“

Nina mit zwei Pferden auf dem Wanderritt von Norddeutschland nach Südfrankreich
Nina mit zwei Pferden auf dem Wanderritt von Norddeutschland nach Südfrankreich

Hast du dieses Gefühl schon einmal oder mehrmals in deinem Leben gehabt? Etwas, das nicht als Wunsch ohne wirksamen Willen auftritt, sondern als Gewissheit? Oder hast du dein Leben und deine Umstände sich so entwickeln lassen, wie es sich ergab? Entscheidungen eher immer als Reaktionen auf die Wünsche anderer und „der Gesellschaft“ und der Gegebenheiten getroffen? Was will uns der Spruch „Den Mutigen gehört die Welt.“ sagen? Gehört dir deine Welt?

Bei dieser Sichtweise trifft ein Aspekt trifft sicher zu. Wenn man mir jetzt das Label „mutige Frau“ verpassen möchte, so stimmt das insofern, dass ich mir oft in meinem Leben eine Welt kreiert habe, die wirklich die meine war. Sie hat zu mir im positiven Sinne gehört, sie hatte überdurchschnittlich viele Aspekte des Lebens, zu denen ich mit vollem Herzen „ja!“ sagen konnte. Die Erfüllung keines einzigen meiner Träume hat mich auf den mentalen Olymp erhoben. Es gab vielerlei Herausforderungen, krasse Probleme, Widrigkeiten, aber der Grundgesang war immer wieder der des richtigen Films. Meiner Welt. Weil ich mich für sie entschieden hatte und gewillt war, die Konsequenzen meiner Handlungen zu tragen.

Ninas Pferd mit Sattel und Packtaschen am Hang südfranzösischer Berge
Ninas Pferd mit Sattel und Packtaschen am Hang südfranzösischer Berge

Ich war vor einigen Jahren auf einem Vortrag von Reinhard Sprenger. Er begann sinngemäß so: „Wären Sie jetzt lieber am Strand von Hawaii? Die gute Nachricht, Sie können in ein paar Stunden auf dem Weg dorthin sein. Wenn Sie jetzt sagen „Ich kann nicht“, dann scheuen Sie nur die Konsequenzen. Dass Sie Ihren Job los sind, Ihr Konto überzogen wird, Ihre Frau sie für ein A… hält und Ihre Kinder nichts mehr mit Ihnen zu tun haben wollen, so als Beispiel. Aber Sie können nach Hawaii. Wenn Sie die Konsequenzen tragen.

Die Konsequenzen einer Auswanderung nach Südfrankreich können ähnlicher Natur wie die von Sprenger angesprochenen sein. Wenn man Marios und meinen Schritt jetzt als mutig bezeichnet, könnte damit gemeint sein, dass der Sprecher diese Art der Auswirkungen für sich als nicht tragbar empfindet. Es würde ihn oder sie dann Mut kosten, sich auf einen solchen Weg zu begeben.
Was wäre, wenn die Konsequenzen aber nun gar nicht so schlimm und gravierend sind wie befürchtet? Was, wenn das Positive und Gute darin stark trägt und die Seele nährt?

Wenn du dich mit einem Gedanken beschäftigst, etwas in deinem Leben zu verändern, aber im „den-Mut-hätte-ich-nicht-Modus“ bist, dann kann folgende Übung für dich hilfreich sein: Nimm zwei Blätter leeres Papier, notiere auf dem einen die erhofften positiven Konsequenzen deiner Idee oder deines Traums und auf dem anderen die befürchteten negativen. Achte gut auf deine Gefühle beim Schreiben und gedanklichen Ausmalen dessen, was dieser Schritt bedeuten würde. Wäge ab und stelle dir immer wieder die Frage: Was ist stärker?

Amadeus hält Ausschau über die Berge Südfrankreichs
Amadeus hält Ausschau über die Berge Südfrankreichs

Noch einmal Sprenger: „Eine gewisse Risikobereitschaft ist die Voraussetzung für Kreativität und Innovation. Innere Motivation stellt sich von alleine ein, wenn der Mensch das tut, was er am besten kann und womit er freiwillig seine Zeit verbringen würde.

Was machst du gerne und gut? Wofür glaubst du, Mut zu brauchen? Solchen und anderen Fragen gehen wir in der „Erlebenswoche Le Matou“ nach. Voraussichtlich ab März 2023 erwartet dich ein unvergesslicher Aufenthalt mit Körper, -Mental- und Seelenarbeit und natürlich den sechs Pferden und Hühnern.

Du möchtest dabei sein? Als eine der ersten diese Möglichkeit ergreifen? Schreibe mir eine Mail und wir sprechen über deine Fragen, Wünsche und Vorstellungen und wer weiß, vielleicht findest du ja heraus, dass es genau das passende Angebot für dich ist!

Dieses Angebot wird auf absehbare Zeit nicht im Shop zu buchen sein. Es ist viel mehr als eine Weiterbildung, es ist die Einladung in mein Zuhause, der Einblick in meine Welt… da steht der persönliche Kontakt an erster Stelle. Ich freue mich darauf von dir zu hören!

Oktober auf Le Matou

Ende September bin ich nach Deutschland aufgebrochen, auf dem Anhänger Brennholz für Freunde in Deutschland. Mario holt das Brennholz aus unserem Wald und derzeit sind genügend tote Bäume zu finden, so dass für einen beheizten Ofen noch nicht einmal Bäume sterben müssen. Mario hat außerdem die Solaranlage auf dem Dach montiert und bei dem guten Wetter hier im Süden können wir optimistisch sein!

Das Projekt „Holzveredlung“ nimmt Formen an, auf dem Grundstück eines befreundeten Belgiers stehen einige Nadelhölzer zur Ernte an. Das Sägewerk, auf dem auch die Eichen für unsere Wippenkufen zugesägt werden, soll auf dem großen Anhänger montiert werden. So kann Mario nicht nur unser eigenes Holz für diverse noch anstehende Bauprojekte aufsägen, sondern an unterschiedlichen Plätzen direkt vor Ort die gewünschten Maße sägen.

Während ich unseren Sohn, Familie und Freunde besuchte und viel Freude beim Unterrichten hatte, haben Mario und unsere Praktikantin Lilly unsere experimentellen Hochbeet-Kisten bestückt. Am Stall wird abgeäppelt, diese in einer Paloxe (Mischung aus Gitterbox und Palette) gesammelt, als oberste Schicht 30 cm Erde drauf-et voila, das Saatgut für das Wintergemüse kann ausgebracht werden. Sollten die Wildschweine mal zu nah ans Haus kommen, ist es immer noch sicher. Wenn nächstes Jahr die Äppel verrottet sind, haben wir uns hoffentlich für einen Platz für den Garten entschieden und können die Paloxen dort ausleeren.

Die Pferdeherde grast am Hand von Le Matou
Die Pferdeherde grast am Hand von Le Matou

Was uns ebenfalls noch lange begleiten wird, sind die Wege auf Le Matou. Zum Glück haben wir jetzt eine „Epareuse“ zum Freihalten der vorhandenen. Würde man das alles manuell machen wollen, bräuchten wir keine anderen Hobbys mehr. Es gibt einige alte zu entdecken, freizulegen und wieder instand zu setzen.

Außerdem haben wir das Traumprojekt, dass einmal an der Außengrenze entlang ein befahrbarer – also mit einem sehr geländegängigen Fahrzeug – Weg laufen soll. Der natürlich auch zu Pferd, Mountainbike oder zu Fuß den Wandernden beglückt. Bislang kämpft Mario sich weiter mit dem Jimmy durch das Unterholz und hat auf jeden Fall viel Freude dabei.

Der kleine Geländewagen ist auch das Transport- Mittel der Wahl, wenn es darum geht, Lehm zum Haus zu holen. Lilly verputzt die Wände des oberen Rohbaus damit. Nächstes Jahr, wenn die erste „Erlebniswoche Matou“ beginnt, soll er schließlich als Gemeinschaftsraum und Herberge dienen.

Wir planen Aufenthalte mit weniger fokussiertem Trainingsschwerpunkt, sondern noch mehr in das Thema Lebensqualität durch Bewusstheit und Well-Being einzusteigen. Die Planung der Aktivitäten muss dann gut koordiniert werden. Wenn die Einen mit dem Minibagger spielen, machen die anderen am ent­gegengesetzten Ende des Grundstücks ihre Trainings mit den Tieren… Ein großes Plus an Erleben geschieht auch durch Stille, durch das Wahrnehmen all dessen, was um einen herum ist. Und das komplett ohne maschinengemachte Hintergrundgeräusche.

Unter diesem Zeichen der Herausforderungen der „zivilisierten Welt“ stehen nach meiner Rückkehr auch die Aufgaben mit den Ponys und Jupiter. Die Silvesterchallenge hilft unseren Tieren, mit den Ereignissen ihrer nicht immer tierfreundlichen Umwelt zurechtzukommen. Du möchtest dein Tier auch unterstützen oder bist einfach nur neugierig, was es damit auf sich hat? Dann schau hier rein: Silvesterchallenge

Sommer in Südfrankreich

Das Leben hier auf Matou ist Improvisation auf allen Ebenen. Und es ist wunderschön! Zum Glück haben wir auf Hof Steigerwald in Ochtmannien mehrfach die Erfahrung gemacht, dass man sich bei der Planung der Aktivitäten und To-Dos im Kreise dreht und dann das eine oder andere Mal lieber ein ganz anderes Projekt angeht.

Wir möchten zum Beispiel gerne eine Komposttoilette bauen, haben uns auch für einen Platz entschieden. Dort stehen aber noch Sachen von den Vorbesitzern. Einfach zur Seite stellen? Auch blöd, dann stehen sie dort herum. Also brauchen wir eine leere Gitterbox, damit wir es nicht zehnmal in die Hand nehmen müssen und Mario es mit seinem kleinen roten Traktor gegebenenfalls woanders hin verfrachten kann. Es ist aber gerade keine frei…also erst noch die Kisten ausräumen… aber was ist drin und wohin damit? Und wenn dann endlich die Box mit den Sachen bestückt ist und man eh schon auf der Ecke des Grundstücks ist, dann kann man gleich aus dem Rohbau die anderen Sachen herausholen und ebenfalls in die Gitterbox tun.

Pony Amadeus schaut auf Mario mit seinem roten Traktor, seine Herde und die Berglandschafts Südfrankreichs
Pony Amadeus schaut auf Mario mit seinem roten Traktor, seine Herde und die Berglandschafts Südfrankreichs

Irgendwann soll schließlich einmal ein gemütlicher Wohn- oder Seminarraum daraus werden. Da fast alles aus Ton und Keramik besteht, brauchen wir mehrere Kartons und Polstermaterial. Schade, wir haben neulich eine Tour zur Mülldeponie gemacht und voller Erleichterung darüber, dass ein Teil unserer Sachen endlich einen Platz gefunden hat, Kartons entsorgt.

Je tiefer wir kommen, desto unangenehmer wird der Geruch. Es scheinen vor einer ganzen Zeit Ratten dort gelebt zu haben. Also auch noch den Staubsauger holen, Handschuhe, EM (Effektive Mikroorganismen) zum Sprühen gegen den Gestank und alles gründlich säubern.

Fenster im Renovierungsbereich mit wunderschönem Ausblick auf die Einfahrt von Le Matou
Fenster im Renovierungsbereich mit wunderschönem Ausblick auf die Einfahrt von Le Matou

Dieses Foto fasst es wunderbar zusammen: Der Ausblick aus dem Fenster entschädigt doch fraglos für alles, was „drumherum“ noch aufzuarbeiten ist! Denn neben und während aller Pflichten genießen wir das Lebensgefühl hier im Süden sehr, haben Unterstützung von einer Praktikantin und können langsam auch wieder mehr mit den Ponys machen, weil der Druck der Pferdebremsen, Hirschlaus- und Dasselfliegen endlich nachlässt. Vor allem Amadeus braucht Training, er hat abgebaut und ich hoffe, dass er sich bald hier gut anpasst und wieder besser aussieht.

Pony Amadeus und Hund Jupiter vor dem Sonnenuntergang auf Le Matou
Pony Amadeus und Hund Jupiter vor dem Sonnenuntergang auf Le Matou

Ein echtes Highlight war auch “Vendange a l’ancienne”, eine Veranstaltung im zwei Kilometer entfernten Roubichoux. Julie und Jean-Luc, die dort wohnen, sind so großartige Nachbarn, sie haben uns einigen Leuten vorgestellt, uns “Neue” und einen weiteren Zugezogenen aus Belgien mit an ihren Tisch genommen und nachmittags noch die privat restaurierte Kirche und eine alte kleine Festung gezeigt.

Ich bin frisch wieder zurück in Deutschland und das heißt für mich einen ganzen Monat lang Abschied nehmen von allem was mir in Frankreich schon ans Herz gewachsen ist. Ich besuche unseren Sohn, Familie, Freunde und gebe einige Seminare.

Wenn du auch in die Welt des positiven Trainings einsteigen willst, dann kann ich dir sehr das Hühnermodul 1 vom 07. bis 11. Oktober 2022 empfehlen. Diese Art des Umgangs mit Tieren verändert nicht nur das Miteinander mit unseren geliebten Vierbeinern, es wirkt sich auch positiv auf alle Bereiche des Lebens aus. Gerade in diesen Zeiten ist die Konzentration auf das Gute für alle sehr wohltuend und hilfreich.

Oder bist du schon Teil dieser Welt und möchtest dein Wissen vertiefen? Vom 19. bis 23. Oktober 2022 findet das Hühnermodul 3 statt und noch sind ein paar Plätze zu haben.

Sprich mich gerne an, wenn du diese Module schon einmal gemacht hast und wiederholen möchtest, denn in diesem Fall erhältst du ein spezielles Angebot! Schicke einfach eine Mail an: info@steigerwald-t.de. Natürlich stehe ich dir hier auch für Rückfragen zur Verfügung, wenn du dir noch nicht sicher bist, ob die Module das Richtige für dich sind. Trau dich, es lohnt sich!

Der erste Monat der Verwirklichung des Steigerwald.Traums

Es fühlt sich immer noch irreal an, so ganz sind wir noch nicht in der neuen Heimat in Südfrankreich angekommen, auch wenn wir schon unglaublich viel erlebt haben. Aber ein so gewaltiger Umbruch braucht auch eine Weile, um verstoffwechselt zu werden.

Den Ponys wird es ähnlich gehen: Manches ist sehr viel großartiger, manches nicht. Am zweiten Tag haben wir angefangen, die Zwischenzäune abzubauen um ihnen mehr Platz zu geben, sie näher ans Haus zu lassen und ihnen Zugang zu Büschen und Bäumen zu ermöglichen. Jetzt haben sie erst einmal drei Hektar zur Verfügung. Der eine Offenstall ist leider gut 150 Meter weit vom Haus entfernt, der zweite ebenfalls und dieser taugt nicht für einen heißen Sommer, weil er zwar eine wunderschöne Aussicht hat, aber leider auch die Ausrichtung nach Süden. Ich vermisse auf jeden Fall den Blick aus dem Küchenfenster auf meine Lieblinge.

Wir haben den hinteren Bereich des Stalls von altem Stroh und Gerümpel befreit und vorne Fliegenvorhänge und ein altes Trampolinnetz angebracht, um den Ponys mehr Schutz vor Sonne und Insekten zu bieten. Die Vielfalt und Menge der fliegenden Parasiten ist hier inmitten der Natur ungleich höher als in der Agrarsteppe Niedersachsens. Pferdebremsen, Dasselfliegen und Hirschlausfliegen sind derzeit unsere größten Ärgernisse. Für Letztere habe ich schon eine gute Technik entwickelt, sie zu packen und zu knacken. Nicht schön, aber effektiv. Ich bin immer wieder beeindruckt, wie schnell die Biester noch weiter krabbeln, wenn man nicht den Kopf, sondern nur den Körper erwischt. Gerade Wolfgang hat richtig Stress, wenn er spürt, dass wieder eine Attacke droht. Zum Glück sind es bislang maximal fünf pro Pferd, wenn ich meine Kontroll- und Pflegerunde mache.

Für die Dasselfliegen benutze ich ein Spezialmesse. Damit klappt das Abstreifen der Eier recht zuverlässig. Ich gehe in einen Bereich, in dem die Ponys nie grasen und schabe alle Eier ab, die ich finden kann. Zum Glück gibt es Medical Training, denn wie will man sonst alleine bei einem bremsengeplagten Jährling etwas von den Beinen kratzen? Vor allem, wenn alles juckt und sie sich sowieso ständig kratzen oder mit dem Maul die Bremsen und Fliegen abwehren wollen, ist es besser, regelmäßig die Wahrscheinlichkeit der aufgenommenen Larven zu reduzieren. Die Zeit bis zur „Nikolaus-Entwurmung“ ist ganz schön lang und wie heißt es so schön: Vorbeugen ist besser als heilen.

Was ich beeindruckend finde: Elvis hat mit Abstand am wenigsten Stellen und Hubbel. Liegt es daran, dass er noch bei Freya trinkt? Auf jeden Fall gibt es gute Gründe, sich auf den Herbst zu freuen. Dreimal haben wir eine kurze Tour über das Grundstück gemacht, aber es waren zu viele Bremsen unterwegs, um es in Gänze genießen zu können. Ansonsten ein seeeehr erhebendes Gefühl, mit der ganzen Gruppe auf dem eigenen Gelände mit berauschendem Ausblick unterwegs sein zu können. Das erste Mal auf der großen, oberen Weide haben die freien Ponys auch gut Gas gegeben. Was war ich froh, dass Mario auf seinem Fahrrad als Border Collie alle wieder zusammen und in die richtige Richtung trieb.

Aufgrund der Bremsen habe ich bislang auch kaum Clickertraining mit den Ponys gemacht. Aber La Vida, meine Prinzessin, hat mir zwei Mal ernsten Kummer bereitet: In der ersten Woche hatte sie eine Schlundverstopfung, ich keinen Hang-Empfang, um einen Tierarzt zu rufen, aber mit einer Gießkanne Wasser und kräftigem Reiben konnten Mario und ich ihr helfen. In der zweiten Woche kam sie -der Geier weiß wie- in den Stromzaun und galoppierte mehrere Pfähle ziehend davon. Das Schicksal fügte es wieder so, dass ich in der Nähe war und wir konnten verhindern, dass die ganze Herde nach dem Schreck echte Freiheit auskosten geht. Bis auf zwei Spuren an der Brust, an denen noch nicht einmal Fell abgeschabt war, hatte La Vida aber auch hier Glück.

Also ab und zu etwas Wippentraining. So der Plan. Im Video siehst du aber, dass sich immer mehrere Ponys um die Pferdewippen drängen. Die beiden 3-Meter-Wippen stehen hinter dem Haus, die anderen Turngeräte haben wir mit Marios kleinem roten Traktor den Hang hoch geschafft. Auch wenn ich mich beim Training auf meine Ponys konzentrieren möchte, ist die Aussicht doch wesentlich schöner. Aber bis dahin müssen erst einmal die Pferdebremsen weg sein und ich muss noch eine Abtrennung bauen. So weit sind wir nämlich noch nicht, dass die anderen geduldig auf ihren Bodentargets warten, während nur einer Spaß, Erfolg und Hafer bekommt.

Es stehen gefühlt zwanzig Sachen gleichzeitig auf dem Programm und die Erinnerung an die erste Zeit auf Hof Steigerwald in Ochtmannien hilft, mit mehr Gelassenheit auf die nicht-erledigten Projekte zu schauen. Die ersten zwei Wochen war es zudem noch extrem heiß, hier hat es seit Mai nicht mehr geregnet, es ist alles furztrocken und man muss sich seine Tagesplanung an Aktivitäten gut einrichten. Und nein, wir sind nicht in einer Waldbrand- Gegend gelandet und das Haus ist angenehm kühl. Auch als draußen 38 Grad waren, ist das Thermometer innen nicht auf über fünfundzwanzig Grad gestiegen. Wir leben mit Chaos, Improvisation und Plänen, die sich täglich ändern.

Gut getarnte Eidechse im Grünen
Gut getarnte Eidechse im Grünen

Die Vielfalt an Lebendigem ist großartig: Eidechsen in Hülle und Fülle, dicke Kröten, Gottesanbeterinnen, Fledermäuse, Heuschrecken jeder Art und Grillen, Siebenschläfer und Wildschweine sind uns schon begegnet. Einzigartig auch die Käuzchen -oder Eulen? – die nachts mit ihren Rufen die großartige Stimmung an diesem Ort noch verstärken. Wir hatten inzwischen sogar einen Hauch Regen und die ersten grünen Grashalme kommen zwischen dem verdorrten Gelb empor.

Ein großer Wermutstropfen ist der schlechte Empfang des Internets und des Handys. Meine letzten beiden Webinare habe ich von Chalabre aus gegeben, eine Bekannte hat mich zum Glück gerettet. Wir haben verschiedene SIM-Karten, Router und Antennen ausprobiert, festgestellt, dass freies, öffentliches Internet bei der Post oder im Supermarkt nicht gleich schnelles Internet bedeutet, uns im Laden eines Telefonanbieters beraten lassen, mit den Nachbarn gesprochen und uns jetzt Satelliten-Internet zugelegt. Man darf gespannt sein! Schließlich habe ich wöchentlich ein Live via Zoom. Das Coaching der Medical Trainer Ausbildung, die monatliche Fragestunde für alle Kunden eines Webinars in der Steigerwald.T Online Academy oder ein neues Live zu neuen und bestehenden Themen. Seit fast drei Jahren biete ich Lernen von Zuhause aus an und freue mich über die Möglichkeit, auch Menschen von weiter weg erreichen Zu können.

Wer gerne live und in echt bei mir lernen will: Regelmäßig finden die Pferdeseminare an unterschiedlichen Standorten in Deutschland statt, die Hühnerseminare in der Nähe von Göttingen. Ende September werde ich unser Paradies hier verlassen und den ganzen Oktober zum Unterrichten in Deutschland sein.

Am meisten fehlt mir neben den Freunden und den Seminaren unser Sohn und ich freue mich schon total auf ein Wiedersehen, wenn es auch im gefühlt grauen und langweiligen Norden ist. Bis dahin werden wir hier weiter bauen, basteln, genießen, planen, die Pyrenäen bewundern und das gute Gefühl feiern, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Der Weg und das Ankommen in Frankreich

Einen so anstrengenden Juli habe ich noch nie in meinem ganzen Leben erlebt:

Anfang des Monats noch das letzte Seminar auf Hof Steigerwald mit einer guten Portion Wehmut darüber, dass die Zeit an diesem wunderschönen Ort ihr Ende hat, der achtzehnte Geburtstag unseres Sohnes, dann der Räum-und-Pack-Marathon, noch ein Flohmarkt, parallel dazu schon die ersten Bauarbeiten der neuen Besitzer. Die Ponys auf die lange Fahrt auf dem LKW vorbereiten. Ständig verschob sich der anvisierte Starttermin nach hinten, weil einfach klar wurde, dass wir es nicht schaffen werden, alles einzupacken und wegzuschaffen.

Großartige Freunde haben uns unterstützt und dann war es am 27. Juli endlich soweit. Von morgens um 07:00 bis abends um 22:00 Uhr haben wir gepackt und geräumt und dann die Ponys verladen.

Wer schon einmal auf Hof Steigerwald war, wird sich gerne an die Birken an der Zuwegung erinnern. Nur waren sie leider auf Pferdeanhänger-Höhe geschnitten, aber nicht auf LKW-Maße… Wer einmal in einem Anhänger war, der an Büschen entlang gefahren ist, weiß, welches unangenehme Geräusch das verursacht.

Wir hatten uns extra einen eigenen Pferdetransporter gekauft, denn wir hatten ja besondere Ansprüche an die lange Reise mit unserer kleinen Herde. Wir wollten zum Beispiel vom Datum und der Tageszeit her flexibel sein: Das hat sich bei der Hitze und dem Chaos der Vorbereitung auch als goldrichtig erwiesen! Dann brauchten die Shettys Abteile, die ihrer Größe angemessen sind, um sicher und komfortabel reisen zu können. Und natürlich brauchten wir vor allem auch Trainingszeit mit den -inzwischen- Jährlingen.

Eine so lange Strecke bedeutet Aus- und wieder Einladen, schließlich müssen wir ausreichend Pausen für alle Mitreisenden machen. Das heißt mindestens zweimal müssen alle Beteiligten wieder guter Dinge in den Transporter steigen. Ich habe genug Mensch-Pferd-Teams begleitet, um zu wissen: Die Wahrheit zeigt sich immer bei der nächsten Anfrage nach der Fahrt. Es galt also, ausgiebig den LKW positiv “aufzuladen”. Um die Erwachsenen habe ich mir weniger Gedanken gemacht, die haben genug Reiseerfahrung, um auch erneut wieder mit mir in die schwankende und rollende Höhle zu steigen.

Um die Reise nicht gleich mit dem gruseligen Streifen der Äste und Zweige der Birken zu beginnen, haben wir uns entschieden auf der Zuwegung zu verladen – was wir vorher nur einmal trainiert hatten. Es war inzwischen auch schon ziemlich dunkel geworden, mein Adrenalinpegel war relativ hoch, aber es hat alles tadellos geklappt.

Dann ist Mario mit dem 814er und dem acht-Meter-Anhänger losgefahren und ich bin mit dem Sprinter und dem kleinen fünf-Meter-Anhänger hinterher. Leider hat die eigens für die Reise angeschaffte Kamera für den Pferdebereich nur funktioniert, wenn der Motor aus war, aber es gab kein Rumpeln und kein Stampfen, alles ganz ruhig. So rollten wir durch die Nacht, hinein in ein neues Leben, ein sehr erfülltes hinter uns lassend.

Erstes Etappenziel und erste Pause auf dem Scheuerhof von Viviane Theby
Erstes Etappenziel und erste Pause auf dem Scheuerhof von Viviane Theby

Die erste Etappe endete bei Viviane Theby in der Eifel. Sie hatte mich vorgewarnt, dass es eine Baustelle im Dorf vor ihnen gäbe. Diese hat das Navi auch angezeigt und uns von einer anderen Autobahnausfahrt herunter gelotst. Nur um dann auf einer Landstraße anzuzeigen: “Sie haben ihr Ziel erreicht. Es bleiben 350 Meter Fußweg.” Also hieß es: Selbst den Weg über die Feldwege zu finden. Zweimal wenden, weil wir Einfahrten verpasst hatten, dann eine Spitzkehre einen Kilometer von Viviane entfernt. Also Anhänger vom LKW abhängen und ohne weiterfahren, damit die Ponys nach acht Stunden Fahrt endlich aussteigen konnten.

Sie kamen auf eine Wiese mit schönem Gras trotz der Trockenheit und waren deutlich begeistert. Jetzt hieß es erst einmal: Pause!

Wir hatten einen Tag, eine Nacht und noch einen Tag zum Regenerieren für alle eingeplant und wollten weiterhin nachts reisen. Es war wunderschön entspannend, auf dem Scheuerhof zu sein, die Agroforst-Streifen zu bewundern, Pizza aus dem Lehmofen zu essen und gute Unterhaltungen zu führen. Außerdem reparierte Mario nebenbei noch den Lichtmaschinen-Regler und ein defektes Kabel am LKW.

Freitag Abend um 21:30 Uhr bestiegen die Ponys alle brav ihr “Rolling Home”, aber Elvis und La Vida wollten nicht mehr auf Handzeichen rückwärts in ihre Abteile. Mir tat es sehr leid, am Halfter zu ziehen, aber das ging dann zum Glück tadellos.

Ein weiterer emotionaler Abschied kam mit dem Passieren der Grenze. Jetzt waren wir nicht mehr als Urlauber auf dem Weg nach Frankreich, nun kamen wir als neue Bewohner des Landes. Auch die 530 Kilometer lange Fahrt bis ein gutes Stück vor Lyon verlief tadellos. Wenn man von Tankstellen absieht, die die Karte zum Bezahlen nicht annehmen oder LKW-Fahrern, die beim Überholen des langsamen Gespanns am Berg auch noch hupen… Den Sonnenaufgang haben wir noch ausgekostet, dann war das nächste Ziel erreicht.

Pause für Mensch und Tier im Schatten der Bäume
Pause für Mensch und Tier im Schatten der Bäume

Beim “Camping Terre Ferme”, der idyllisch, aber nur 10 Minuten von der Autobahn entfernt liegt, wurden wir morgens herzlich empfangen.

Nach dem Abladen sind Freya und Elvis mir dann erst einmal über einen Stoppelacker galoppiert und ich hielt die vier anderen Stricke und betete, dass ich es schaffe, die aufgeregten vier anderen zu beruhigen und sie bald wiederkommen. Was sie dann zum Glück auch taten!

Wir konnten es uns dann mit allem auf einer baumumstandenen Wiese gemütlich machen, bauten einen mobilen Zaun für die Ponys und öffneten eine Flasche Sekt, bevor wir uns in den Sprinter legten, um uns von der Nachtfahrt zu erholen.

Die beiden 36 Stunden langen Pausen halfen sehr beim Verarbeiten dieses doch recht eingreifenden Schrittes. Auch wenn wir uns wahnsinnig doll auf Frankreich und das Leben auf Le Matou freuten, will schließlich auch die Seele mitkommen können. Es heißt nicht umsonst, man solle nicht schneller reisen als eine Schwalbe fliegt.

Beim 3. Verladen mussten die Jährlinge leider mit Druck vor der Brust in ihre Abteile überredet werden. Verständlicherweise hatten sie keine Lust mehr auf die Konsequenzen des “Einparkens”, waren dann aber, sobald die Bruststange eingehakt war, ruhig und machten keine Versuche, gegenan zu gehen.

Im Süden herrscht noch größere Hitze, die Strecke das Rhone-Tal hinunter waren es mitten in der Nacht noch fünfundzwanzig Grad! Als wir ins Landesinnere abbogen, wurde es zum Glück besser und selbst nach Sonnenaufgang waren wir erst bei zwanzig Grad.

Autobahnausfahrt: Nach ein paar Kilometern der atemberaubende Blick auf die Pyrenäen. Tränen der Dankbarkeit und der Erleichterung flossen. Gegurke über Land, Aufregung wächst. Fünf Kilometer vor Matou den langen Anhänger beim Nachbarn abstellen, zwei Kilometer auf enger Straße, LKW parken, Ponys ausparken, Elvis trinkt erst einmal bei Freya. Dann laufen wir den Rest des Weges in unser neues Zuhause, Mario fährt mit dem Rad hinterher.

Vor lauter Stress mit den vier aufgeregten Ponys an der Hand kann ich es leider nicht so genießen, wie es in einer romantischen Vision dieser Situation der Fall wäre. Paddockzaun kontrollieren, Ponys freilassen, heulen. Aber dann: “Schatz, wir sind wirklich da, wir haben es geschafft!”

Als ich diese Zeilen schreibe, sind wir schon fünf Tage in dieser unglaublich wunderbaren Gegend, genießen Natur und Stille, die Weite, die Berge und das gute Gefühl, die richtigen Entscheidungen getroffen zu haben.

Wenn du ein paar Infos über Le Matou haben möchtest, schau doch mal in den vorherigen Blogbeitrag: Steigerwald.Traum: Unser neues Zuhause in Frankreich.

Steigerwald.Traum: Unser neues Zuhause in Frankreich

„Warum um alles in der Welt verlässt man seinen in zwölf Jahren liebevoll und mit viel Herzblut aufgebauten Hof?“

Weil es einfach dran war.

Es gibt unterschiedliche Menschentypen, eine mögliche Unterteilung ist die in Aufbauer, Bewahrer und Auflöser. Mario und ich sind definitiv Aufbauer. Je eher man weiß, in welchem Bereich Stärken und Erfüllung liegen, umso besser kann man sich selbst gemäß leben. Das ist einer der Schlüssel für Lebensglück. Auf unserem Grundstück in Südfrankreich gibt es noch viel aufzubauen, wobei wir es diesmal etwas ruhiger angehen werden. Die Gesamtfläche beträgt 67 Hektar, davon sind 46 Mischwald mit Eichen hauptsächlich und es gibt auch einen Bereich mit Buchenbestand. Ich liebe das junge Grün im Frühling, wenn die Sonne darauf scheint!

16 Hektar Wiesen, wovon die Hälfte bereits pferdesicher eingezäunt sind, und ein paar Hektar Buschland vervollständigen das Angebot für unsere Ponys. Meine Wunschvorstellung ist ein Trail bzw. Spazier- und Reitweg einmal um das ganze Gelände herum, womit wir auf etwa sechs bis sieben Kilometer Rundweg kommen.

Eine wunderschöne Besonderheit ist die Lage: Im Süden ist vornehmlich ein Bachlauf die Grenze. Hier werden wir Zugänge für die Ponys ermöglichen, als natürliche Tränke. Ansteigend im Norden gehört der gesamte Südhang bis zum Grat im Norden zu Le Matou, das Wohnhaus liegt mittig auf 500 Metern Höhe.

Die idyllische Auffahrt zum neuen Zuhause
Die idyllische Auffahrt zum neuen Zuhause

Die Sommer sind nicht ganz so heiß wie am Meer und die Winter nicht so kalt wie in den höheren Berglagen. Perfekt! Was mich auch sehr begeistert, ist die Tageslänge im Winter. Morgens und abends eine ganze Stunde mehr Licht! Das Großartigste ist der atemberaubende Blick auf die Pyrenäen von einigen Plätzen des Grundstücks aus.

Für die Ponys gibt es zwei Offenställe aus Holz, die wir nur noch mit Streifen vorhängen bzw. Windbruchnetzen bestücken müssen. Das war es schon mit den vorhandenen Nebengebäuden, deswegen haben wir letzten Winter eine Rundbogenhalle aufgestellt. Diese wird als Scheune, Carport und Lager fungieren.

Von den Gebäuden her verkleinern wir uns sehr! Aber weniger Dächer, Regenrinnen, Fenster, putz- und fegbare Fläche sind durchaus auch als Vorteil zu sehen, oder etwa nicht?

Das Gästehaus mit seinen 20 Quadratmetern liegt ca. 30 Meter vom Haupthaus entfernt und ist frisch renoviert. Ab 2023 steht es für Urlauber zur Verfügung, dazu findet ihr hier mehr Informationen: Bildungsurlaub auf Le Matou.

Mario und ich haben im Haupthaus 54 Quadratmeter zum Wohnen zur Verfügung. Obendrüber gibt es noch einmal dieselbe Fläche als Rohbau. Hier könnten wir uns gut einen Seminar­raum vorstellen. Der rechte Trakt ist Roh-Rohbau. Blanke Steinwände und ein zum Glück intaktes Dach. Ein Teil soll Werkstatt oder Lager werden, ob der andere einmal Wohnbereich werden wird oder nicht, steht noch in den Sternen.

Was uns recht viel Ruhe garantiert, ist die Lage am Ende einer fünf Kilometer langen Sackgasse. Einen Kilometer führt die Zuwegung schön bis zum Haus schon über das eigene Gelände, danach ist Schluss. Der nächste Nachbar ist 500 Meter Luftlinie entfernt, aber es liegt Wald dazwischen. Selbst wenn er täglich seinen Rasenmäher anwerfen würde, wäre es egal!

Ein Briekasten an einem Baum in Südfrankreich enthält bald Steigerwalds Post
Ein Briekasten an einem Baum in Südfrankreich enthält bald Steigerwalds Post

Im nächsten Beitrag über Südfrankreich werde ich über unsere Reise dorthin und das Ankommen berichten. Geplant ist, die 1600 Kilometer lange Strecke in drei Etappen mit jeweils einem Tag Pause dazwischen zu machen.

Und nun werde ich voller Vorfreude, gemischt mit Abschiedsschmerz, weiter packen und räumen, in wenigen Tagen nähert sich die finale Tour mit den Ponys.

Träume nicht dein Leben…

Träume nicht dein Leben

Teil 1 – Le Matou – Wie alles begann

Wie sieht es mit deinen Zielen, Wünschen und Träumen aus? Hast du eine Liste von Orten, die du einmal besuchen möchtest, von Erlebnissen wie z.B. in einer Wildpferd-Herde mitlaufen, von einem ganz bestimmten Lebensgefühl? Gibt es etwas, was du konkret unternimmst, um dem Ganzen näher zu kommen?

Für mich war ein lang gehegter Traum, auf einem Hof mit vielen Tieren zu leben und ein Seminarzentrum zu haben. Mit dem Kauf eines Resthofs in Niedersachsen begann 2010 die Verwirklichung. Wir haben geplant und gearbeitet, gebaut und gestaltet und viel Unterstützung vom Universum und unzähligen lieben Menschen erhalten. Über die Jahre wuchs und gedieh Hof Steigerwald zu einer Oase für Mensch und Tier mit einem voll belegten Terminkalender. Und warum alles in der Welt gibt man so etwas auf?! Das war eigentlich auch nicht so geplant.

2019 wollte ich endlich einmal wieder richtigen Urlaub im Sommer machen und durchstöberte Airbnb. Da ich nach dem Abitur mit zwei Pferden und zwei Hunden auf einen fünfmonatigen Wanderritt in die Vorpyrenäen gegangen war und dort 1,5 Jahre gelebt hatte, schaute ich auch dort nach Angeboten. Ganz hatte mich diese Gegend schließlich nie losgelassen. Die Natur, die Stille, der Reiz der Berge, das entspannte Lebensgefühl…

Ich genoß jeden Tag meines Urlaubs, schwelgte in Erinnerungen an vergangene Zeiten und als meine Gast­geberin mir von einem einzigartig schönen Platz vorschwärmte, der aus Altersgründen zu verkaufen sei, meinte ich: „Also anschauen würde ich es mir schon…“ Am Tag vor der Rückfahrt nach Deutschland fuhren wir nach Le Matou, so der Name des Hofes. In Frankreich hat jeder Einzelhof einen Eigennamen, das ist sehr charmant. Beim Spaziergang über das Grundstück sah ich die Pyrenäen und spürte: Das ist es! ❤

Ohne wenn und aber, es sprang mich quasi an. Ich hatte allerdings keine Ahnung, woher ich das Geld nehmen sollte und was mein Mann Mario und Richard, unser Sohn dazu sagen würden. Beide hielten mich natürlich für verrückt. Richtig und völlig verrückt. Es folgte eine sehr aufregende Zeit und im April 2020 verkauften wir Hof Steigerwald und kauften Le Matou. Ende Juli ist es dann endlich soweit und unser Traum wird Realität.

Wir siedeln mit Sheltie Jupiter und allen sechs Ponys um. Richard bleibt in Deutschland, um sein Abitur zu machen, die Schafe sind schon woanders unterge­kommen und die Hühner ziehen an den neuen Standort für die Hühnerseminare  in der Nähe von Göttingen. Denn es wird mich weiterhin auch in Deutschland als Referentin geben! Durch Familie und Freunde gibt es genug Gründe neben dem Unterrichten von fachlich fundiertem Clickertraining, mich drei-bis viermal im Jahr auf den Weg zu machen.

Die Pferdeseminare haben ab Oktober noch keinen end­gültigen Standort. Ich werde auf jeden Fall ausschließlich auf Höfen mit vernünftiger Offenstallhaltung arbeiten. Zum Glück braucht man für Formate wie den Steigerwald. T Medical Trainer oder den Trainings Spezialist Pferd keine ganze Reithalle.

Für den Wippentrainer braucht es hingegen schon etwas Auswahl an Turngeräten vor Ort, da ich nicht die Wippen aus Frankreich mitbringen werde. Wenn du also schon ein paar Steigerwald Turngeräte dein Eigen nennst und Lust auf zwei Seminartermine mit dem Thema Pferdewippen-Training im Jahr bei Dir auf dem Hof hast, melde dich gerne über info@steigerwald-t.de.

Apropos Pferdewippen: Der Bau und Versand von der Zweibeinwippe über die Ganzkörperwippen bis hin zu Drehteller, Balancer und Stepper findet weiterhin in Deutschland statt. Das Holz der Kufen wird dann aber südfranzösisch sein.

Mit der Zeit wird es dann auch Seminarangebote dort auf Le Matou geben.

Wir sind schon fleißig am Planen und das Gästehäuschen ist bereits bezugsfertig. Auf dem 67 Hektar großen Grundstück sind die Möglichkeiten unendlich! Und für die Frauen, die überlegen, wie sie ihre Männer davon überzeugen können, für eine Fortbildung so weit zu fahren: Mario will sich einen Minibagger für die vielen Arbeiten, die noch zu machen sind, zulegen, es ist also für die Bedürfnisse von Vielen gesorgt 😉

Mehr Details über Le Matou werden in den nächsten Wochen folgen. Abonniere jetzt unseren Newsletter, dann verpasst du keine Neuigkeiten und kannst unseren Traum und besonders den Start auf Le Matou weiter mitverfolgen.

Und nun nehmen wir dich ein kleines Stück mit und stellen dir mit dem Video Le Matou vor.

Die Heldenliste

Die Heldenliste ist eine Liste von Helfern und Unterstützern, welche uns dabei unterstützen, unser Traumprojekt Le Matou umzusetzen und Wirklichkeit werden zu lassen.

Wir möchten uns bei allen bedanken, die uns bisher dabei unterstützt haben und weiterhin unterstützen, den Steigerwald.Traum wahr werden lassen.

Wir sind dankbar und freuen uns über jeden einzelnen Unterstützer und wünschen unseren besonderen Helfern alles erdenklich Gute für die Verwirklichung ihrer eigenen Lebensträume.

Möchtest du auch auf die Heldenliste und dabei sein, wenn im Angesicht der Pyrenäen ein Ort entsteht, an dem Leben, Lieben, Lernen möglich gemacht wird? Dann wähle Dein ganz persönliches Dankeschön für Deinen Beitrag in unserem Onlineshop.