Nerventraining

Nerven-Vorbereitung für die Messe

Natürlich können wir keine Messehalle-Situation trainieren. Wir können aber akustischen und optischen Stress in geschlossenen Räumen trainieren, immer in dem Bereich, in dem das Pferd noch voll konzentrationsfähig ist. Dann verändern wir immer wieder sowohl den Stress als auch den Ort. Und so helfen wir unseren Ponys, mit fremden Situationen besser und enspannter umzugehen. Vor allem, wenn der Fino-Strip direkt neben dam Horse-Agility Ring ist….Die Pferd und Jagd geht vom 8.-11. Dezember und wir freuen uns auf viele Besucher an unserem Stand in Halle 17!

Einsteigerseminar Hühnertraining

Hühnereinsteigerseminar

Bei unserem Schnupper- Seminar am 23. Oktober 2016 gibt es die Möglichkeit, mit Hühnern zu trainieren, egal mit welcher Tierart man sonst Umgang pflegt. Dieses Seminar ist offen für alle, die sich für Training interessieren, egal wie der bisherige Erfahrungshorizont ist. Auch muss man sich nicht mit Hühnern auskennen, um sie hier im Seminar trainieren zu können 😉

Hühner sind fantastische Trainingspartner – sie schulen z.B. unser Timing ungemein. In diesem Seminar geht es darum, an den menschlichen Fähigkeiten zu arbeiten, damit die Kommunikation mit dem eigenen Tier besser wird.

Anhand verschiedener Aufgaben, die jeder zuerst ohne, dann mit Huhn trainiert, bekommen die Teilnehmer die Möglichkeit, Timing und Beobachtungsgabe zu verbessern. Trainerspiele und Theorie gehören selbstverständlich mit dazu, denn: Wenn du weißt, was du tust, kann dein Tier tun, was du willst.

Zeiten: 10:00 bis 18:00 Uhr

Kosten: 120,- incl. MWSt.

Für das Mittagessen bringt bitte jeder etwas zum Buffet mit.

Anmeldung an:

Nina Steigerwald
Ochtmannier Dorfstr. 19
27305 Süstedt

Tel. 04247- 970 3993
0172- 40 68 114

Hühnermodul 1

Hühnerseminar Modul 1

Voraussetzung für gutes Training sind vernünftige Grundlagen. Beim Training mit positiver Verstärkung sind diese Timing, Kriterien und Belohnungsrate.
Wann genau verstärke ich,
was genau verstärke ich und
wie oft bestärke ich ein Verhalten, so dass es sich für mein Tier lohnt „die verrückten Spiele mit zu spielen.“ (Bob Bailey)?

Die Hühner bescheren einem ungewöhnlich intensive Seminare für das Erlernen von Trainerqualitäten, weil sie durch ihre Schnelligkeit die des Trainers verlangen. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Unmittelbarkeit des Verstärkers mit der Qualität des Lernens zusammen hängt. Hierfür müssen wir in zwei Bereichen schnell sein. Motorisch fit für Training zu sein heißt eine geschmeidige Daumenmuskulatur zu entwickeln, die blitzschnell anspricht. Nächster Faktor ist ein Arm, der ebenso flott das Futter anreicht, um dann fix in die Nullposition zu entschwinden.
Das Tempo, mit dem wir das Gesehene in Tun oder Nicht-Tun umsetzen, also die Fähigkeit, schnelle Entscheidungen zu treffen und sie korrekt auszuführen, ist ebenso eine Herausforderung, die die Hühner an uns herantragen. Das sogenannte Techniktraining ist hier immer hilfreich, egal mit welcher Tierart wir kommunizieren. Außerdem ist es wunderbar meß- und vergleichbar, damit ihr eure Fortschritte realisiert.
Ihr bringt nach den Handling-Übungen euren beiden Hühnern bei, genau in die Mitte eines Targets zu picken. Hierbei habt ihr die ersten intensiven Begegnungen mit der Bedeutung von Timing und Beobachtungsgabe.
Nach dem Mitte-Picken geht es an die Unterscheidungsaufgaben. Eure Hühner lernen, aus 4 Farben bzw. Formen einen „heißen“ Target zu picken. Dieses Verhalten zeigen sie über einen bestimmten Zeitraum selbst unter massiver Ablenkung.
Haben sie nun über mehrere Tage gelernt, nur diesen einen Target zu picken, übt man nun, ein so starkes Verhalten weg zu trainieren. Dies gelingt in einem einzigen Durchlauf, der beachtliche Shaping- Fähigkeiten verlangt sowie Entscheidungsfreudigkeit, Präzision und motorisches Geschick.

Wie in allen Modulen steht euch euer Trainingspartner immer hilfreich zur Seite. Das Co-Trainer-Sein beinhaltet praktische Dinge zur Strukturierung des Trainings. Darüber hinaus lernt ihr, das beobachtete Verhalten von Mensch und Huhn so zu kommunizieren, dass der Trainer sein Verhalten verändern kann, um auf Aktionen des Huhnes adäquat zu reagieren.

Theorie- und Praxisteile wechseln sich die ganzen Tage ab, damit das Getane geistig verdaut werden kann und das Gehörte ins Tun umgesetzt wird. Nach diesen fünf Tagen mit Hühnern fühlt sich Training einfach anders an, ihr werdet vieles bei euren Tieren mit anderen Augen sehen.

Hühnermodul 3: Signalkontrolle

Geht es in Modul 1 und 2 darum, wie Verhalten trainiert werden, wie man sie überhaupt bekommt, wenden wir uns in Modul 3 zusätzlich dem wann zu. Das nennt sich trocken Signalkontrolle und bedeutet, dass ein Verhalten prompt, mit der richtigen Erfolgsquote, in der nötigen Geschwindigkeit und Genauigkeit gezeigt wird, wenn das entsprechende Signal dazu gegeben wird.

Und NUR dann. Hierbei zeigen sich die wahren Trainerfähigkeiten. Es macht außerdem ungleich mehr Spaß, wenn der beeindruckende Spanische Schritt beim Pferd nie ungefragt kommt.

Ihr bringt den Hühnern zwei Verhalten bei und setzt diese auf ein bestimmtes Signal. Das „Drehhuhn“ dreht sich im Kreis und das „Laserhuhn“ pickt auf einen Target, wenn das Licht erscheint und pickt weiter, solange er an ist. (Fortgeschrittene arbeiten mit 2 Farben und 2 Targets.) Kein Licht- kein Picken. Klingt einfach, ist es im Prinzip auch, wenn man die dazugehörigen Lerngesetze verstehen und anwenden lernt.

In den Theorie-Einheiten beleuchten wir, warum welche Vorgehensweisen sinnvoll sind und welche Rolle die Verhaltensökonomie spielt. Auch das Thema „Löschen“ ist theoretisch und praktisch erlebbar, ebenso wie ein Signal zur Hilfe zu nehmen und es dann später durch ein Neues zu ersetzen.

Wie in allen Modulen ist das Co-Trainer-Sein ein wichtiger Bestandteil des Seminars. Verhalten zu beobachten, wenn man nicht selbst den Clicker in der Hand hat, schult ungemein. Das Beobachtete in „Trainersprache“ weitergeben zu können, ist ein weiteres wichtiges Werkzeug, um im Training immer besser zu werden.

Die Hühner helfen vom „good enough“ zur klaren Kommunikation, wovon alle Tiere profitieren, mit denen wir arbeiten.

Termine 2016: 18.-22. Mai 23.-27. November

Hühnerseminar Modul 3

Pferdiathek Magazin: Fragen zum Hühnerclickern

Inge und Thomas Vogel von Pferdia TV produzieren mit ihrem Team nicht nur super Filme, sie haben in ihrer Pferdiathek einen einfachen Zugang zu Lehrvideos geschaffen. Darüber hinaus wird im Magzin rgelmäßig über interessante Sachen berichtet. Hier findet ihr einen Artikel von Jeannette Ahretz über das Hühnerclickern auf Hof Steigerwald.

Thomas Vogel beim Dreh zur Agility-DVD

Thomas Vogel beim Dreh zur Agility-DVD

Reiten mit dem Clicker

Als ich heute morgen mit Jule (21 Jahre alt) im Gelände war, schaute ich auf mein Pferd und mir wurde schlagartig klar, was ich manchmal beim Reiten vermisse: Ich sehe das Gesicht meines Pferdes nicht, ich kann seine Augen nicht sehen. Für mich ist die Mimik eines Pferdes ein wichtiger Kommunikationskanal, der „von oben“ nicht funktioniert. Umso wichtiger ist es, beim Reiten zu fühlen und das Gefühlte als Information richtig umzusetzen. Nur dann kann ich die richtigen Entscheidungen bezüglich meiner Hilfengebung treffen und meinem Partner mitteilen, was ich gerne von ihm hätte.

Traditionell über negative Verstärkung, also Druck und Nachlassen des Drucks erarbeitet, sind die Verhalten unter dem Reiter meist nicht so freudvoll wie Verhalten, welche über positive Verstärkung trainiert werden. Aus diesem Grund reiten einige Clickerer so wenig. Damit Reitpferde uns besser verstehen können, haben Katja und ich das Seminar „Reiten mit dem Clicker“ entwickelt. Reiten ist im Prinzip das Trainieren von bestimmten Muskelaktivitäten, sprich Bewegungen mit Signalkontrolle durch taktile Reize. Der Druck/die Berührung des Schenkels bedeutet an jener Stelle des Bauches dies und an dieser das und wenn gleichzeitig das Gebiss in der Maulspalte so oder so liegt, wiederum etwas anderes. Es sind also einzelne Signale, die das Pferd gut verstehen können muss, damit Reiten fein und leicht ist und auch dem Pferd Spaß macht. Wie diese Signale sinnvoll aufgebaut werden und das Zusammenspiel der Hilfen ein logisch verständliches Konzept für Pferd und Mensch wird, erfahrt ihr am 9. und 10. August 2014 auf Hof Steigerwald.

Pferd Jule

Clickertraining und Gesundheit

Amadeus und Freya auf zwei Wippen

Die Beziehung zum Partner Pferd steht heutzutage immer mehr im Vordergrund und wir Reiter und Pferdebesitzer haben immer mehr Wissen und Bestreben, die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Pferde zu verbessern.

Auch im Umgang hat sich viel getan. Es gibt eine Form der Pferdeausbildung, die auf wissenschaftlich erforschten Grundlagen basiert. Man weiß inzwischen, dass Stress die Lernleistung negativ beeinflusst- erinnern wir uns doch nur einmal an die schlüsselwerfenden oder herumbrüllenden Lehrer: Waren das die Lieblingsfächer?

Beim Training über positive Verstärkung, dem sogenannten Clickertraining, wird jede Lektion für das Pferd zur Lieblingsübung, weil man über eine sehr präzise Kommunikation sehr viel besser vom Pferd verstanden wird und ihm das Lernen dadurch leichter fällt. Pferde wollen mit uns arbeiten, und das noch viel mehr, wenn es sich für sie lohnt, sprich, ein primärer Verstärker wie z.B. Futter das gezeigte Verhalten bestärkt. Zum Einsatz kommt das Clickertraining in allen Bereichen des Pferdealltags: Umgang, Schmied, Bodenarbeit, Tierarztbesuch „Medical Training“, Reiten, Longieren, Zirkuslektionen…

Meine Spezialität ist gymnastisches Geräteturnen. Was das ist? Die Idee kommt aus dem Humanbereich: Die Menschen, die regelmäßig Yoga, Pilates oder ähnliche Übungen machen, sind beweglicher und geschmeidiger. Genau das, was auch für die Gesundheit eines Pferdes mit seinem oft strapazierten Bewegungsapparat wichtig ist.

Verkleinert man die Unterstützungsfläche und schafft Instabilität, muss die gesamte Rumpfmuskulatur über kleine, feine Anspannungen Ausgleich schaffen. Hinzu kommt, das nicht- gewohnheitsgemäße Bewegungen eine bessere „Verdrahtung“ der Nerven bewirken und so das Körpergefühl massiv verbessert wird. Ich erreiche das über verschiedene selbst entwickelte Geräte und Übungen, die zur Krönung in Freiarbeit als Horse-Agility absolviert werden.